Es war eine Begegnung auf Herzensebene, die beim Freundschaftsbesuch der Gäste aus dem Polnischen Prausnitz und den Laudenbacher Bürgern erlebt werden durfte.
Turnusgemäß alle 2 Jahre folgte eine 30-köpfige Delegation der Einladung aus Laudenbach und wurde durch die Gastfamilien und Bürger am Marktplatz empfangen. Neben den Grußworten des Pfarrers Burkhard Keck, Ortsvorsteher Martin Rüttler und dem Organisator des Freundschaftstreffens Karl Engelhardt richtete die amtierende Weinkönigin Doreen Hartmann Grußworte an die Gäste und stellte den eigens dafür kreierten Freundschaftswein vor. Premiere für sie war, die simultane Übersetzung auf polnisch, die durch Dolmetscherin Dorota Sokolowska übernommen wurde. Als Gastgeschenk wurde eine Einheit mit Bodentrommeln an die Leiterin des Katholischen Kindergartens Christel Link übergeben, die Kinder bedankten sich mit einem Lied als Dankeschön.
Die Gastfamilien führten ihre Gäste dann in die Privatquartiere und nach einem Abendspaziergang durch Laudenbach traf man sich noch zum Austausch und kennenlernen im Gasthof zur Krone.
Der Samstag führte dann die Gäste vorbei an den Weltmarktführern der Region Hohenlohe-Franken, in die Salzsiederstadt nach Schwäbisch Hall.
Bei einer Stadtführung wurde den Gästen das besondere und verborgene der Stadt Schwäbisch Hall gezeigt, der Besuch der Johanniskirche und der Kunsthalle Würth mit der Sonderausstellung Wilhelm Busch und Picasso rundeten den Tag ab.
Das gemeinsame Abendessen wurde in der AMC Halle eingenommen und durch den Kirchengemeinderat organisiert.
Als besonderes Highlight ging die Fahrt dann noch mit dem Bus nach Bad Mergentheim auf das Kurparkfest, wo der ehemalige Laudenbacher Karl Zeller für die Gäste aus Prausnitz Plätze in der Wandelhalle reserviert hatte.
Die Gäste waren sichtlich angetan von den vielen Lichtern und Installationen im Kurpark der Badestadt.
Der Sonntag begann dann mit einem feierlichen Gottesdienst, der von Pfarrer Burkhard Keck und dem ehemaligen Ortspfarrer von Laudenbach Gebhardt Ritter, gestaltet wurde. Auf deutsch und polnisch wurde gebetet und gesungen und spätestens beim Lied zur schwarzen Madonna von Tschenstochau wurde vielen Mitwirkenden die tiefe herzliche Verbindung dieser Freundschaft offenbart.
Nach dem Gottesdienst wurde die Hatzfeldgruft geöffnet und es gab Zeit sich mit den Kennern dieser wundervoll gestalteten Alabastertumba auszutauschen, von polnischer Seite wurde dies von Marian Radzik und auf deutscher Seite von Klemens Kraft und dem ehemaligen Ortspfarrer Gebhardt Ritter übernommen.
Nach dem gemeinsamen Mittagessen mit den Gastfamilien, das im Gasthof zur Traube eingenommen wurde, ging die Fahrt nach Weikersheim. Bürgermeisters Klaus Kornberger empfing die Gäste im Sitzungssaal des Rathauses und freute sich, allen voran den Bürgermeister der Stadt Prausnitz Igor Bandrowicz und einige seiner Kollegen zu begrüßen.
Er machte einen kurzen Abriss zu den momentan gestellten Aufgaben und Themen der Stadt und lud beim nächsten Besuch zu einem interkommunalen Austausch der Bürgermeister ein.
Igor Bandrowicz begrüßte die Idee und wünschte sich eine auch etwas tiefer gehende Partnerschaft, wie sie im Moment durch die Europäische Union, schon mit Städten und Gemeinden in Tschechien und der Ukraine geführt würden. Laudenbach und die Stadt Weikersheim würden da gut hineinpassen, so der Bürgermeister der Stadt Prausnitz.
Den Nachmittag verbrachten die Gäste dann noch im wunderschönen Schlosspark und bei einem Rundgang durch die Skulpturenausstellung. Zum Abendessen traf man sich dann im Schlosshof in Laudenbach um auch mit Gästen aus der Umgebung und der Bevölkerung den Freundschaftsbesuch ausklingen zu lassen. Bei herrlichem Sommerwetter bewirteten die Mitglieder der Ortsverwaltung, an den in den Farben der Stadt Prausnitz gelb/schwarz gedeckten Tischen, die Gäste.
In gegenseitigen Gesprächen wurden die Freundschaften vertieft und auch schon bis zum nächsten gegenseitigen Besuch Abschied genommen.
Die Gäste bedankten sich durch Übergabe von Geschenken bei den Motoren und Initiatoren des Freundschaftsbesuches, Klemens Kraft, Pfr. Gebhardt Ritter, Pfr. Burkhard Keck, Karl Engelhardt und Ortsvorsteher Martin Rüttler. Bürgermeister Igor Bandrowicz bekräftigte nochmals seine Einladung nach Prausnitz und die weitere gute Freundschaft.
Als Erinnerungsgeschenk übergab OV Martin Rüttler eine Tafel, die das vom Künstler Hubert Muhler entworfene Laudenbacher Motiv und die Verbindungselemente, das Wappen von Laudenbach und Prausnitz, sowie in der Mitte das Konterfei des Grafen Melchior von Hatzfeld zeigt.
Am Montag traten die polnischen Gäste dann wieder ihre Heimreise an, bestückt mit Freundschaftswein und einem von Paul Gölz gestaltetem Fotobuch, sowie vielen guten Erinnerungen, ging es dann wieder in das 700 km entfernte Prausnitz, bis auf ein Wiedersehen.

Geschenk an die Freunde aus Polen. Tafel aus dem Künstlerentwurf von Hubert Muhler und den Wappen Laudenbach und Prausnitz sowie dem Konterfei des Grafen Melchior von Hatzfeld.

Dolmetscherin Dorota Sokolowska und Kunstkenner Marian Radzik erklären Einzelheiten in der Hatzfeldgruft der Bergkirche Laudenbach.

Organisator des Freundschaftstreffens Karl Engelhardt (Mitte Bild) und ehemaliger Ortspfarrer Gebhardt Ritter vor der Kunsthalle Würth mit den Gästen aus Polen.
Quelle: Martin Rüttler, Ortsvorsteher