Chris Boettcher charmant, witzig und äußerst unterhaltsam in der Laudenbacher Zehntscheuer.
Mit seinem aktuellen Programm “Schluss mit frustig” überzeugte der Meister der Parodie, sein Publikum und die gesamte örtliche Prominenz, in der seit Wochen ausverkauften Zehntscheuer in Laudenbach.
Als Gast bei der traditionellen herbstlichen Kabarettveranstaltung der Theatergruppe 0815, präsentierte der bayerische Comedian, mit seinem Programm “SCHLUSS MIT FRUSTIG” eine alles andere als 0815 Show.
Diesen Abend, der geprägt war von einer wunderbar, harmonisch und stimmungsvollen Atmosphäre, werden die Besucher sicherlich noch lange in Erinnerung behalten. Mit einer geballten Ansammlung von Parodien bekannter Persönlichkeiten aus Politik, Sport und der Musikszene, begeisterte das Multitalent über zwei Stunden lang seine zum Teil weit angereisten Fans restlos.
Zu Beginn seines Auftritts zeigte er sich bestens vorbereitet auf die örtlichen Gegebenheiten, die er humoristisch in sein abwechslungsreiches Programm musikalisch integrierte. In seinem reichhaltigen Repertoire hat er sie einfach alle drauf. Erschüttert zeigte er sich über den sexistisch geführten Wahlkampf in den USA und den beiden Präsidentschaftskandidaten auf seine ihm ganz persönlich, humorvolle Art. Zu seinen Lieblingsopfern gehörte natürlich die etwas lispelnde Bundeskanzlerin mit ihren legendären Aussagen: “Wir schaffen das” bzw. “ich lass sie alle rein”.
Und Angela Merkels geheimes Handzeichen interpretierte Chris Boettcher “Mein Herz schlägt nur für Dich” in Richtung französischen Präsidenten. Auch die bayerische Boygroup mit Edmund und dem brüllenden Löwen “ich bin der Horst” hatten es ihm als deren Landsmann angetan. Jogi Löw, Oliver Kahn, Loddar und Franz die guten Freunde, verstehen es, sich vorzüglich gut zu vermarkten, wenn gleich der Kaiser das Ehrenamt aus einem anderen Blickwinkel betrachtet, Oliver dem Druck kaum noch stand hält und der Rekordnationalspieler seinen Loddar weiter in Richtung Osten ausrichtet.
Für den Vornamenswahnsinn in der Klasse seines Sohnes Max hatte der Comedian Hohn und Spott übrig und hielt den Eltern vor, sie würden ihren Nachwuchs zeitlebens schädigen. Die Entwicklung von Kindern zu Jugendlichen in der Pubertät war ein weiteres Thema. Mit seinem Hit und Ohrwurm in der Pu-Pu-Pubertät wird der Mensch unendlich bled, erntete er ohrenbetäubende Beifallsstürme.
Immer wieder persiflierte der talentierte Künstler, die Sänger Herbert Grönemeyer, Peter Maffay, Udo Lindenberg, Heino, Hansi Hinterseher, Florian Silbereisen oder Howard Carpendale. Seine jeweils dazu passenden Texte, die Körperhaltung und die gesamte Mimik war einfach ein Genuss und wurde vom aufmerksamen Publikum dankend gewürdigt. Chris Boettcher ist schauspielerisch und musikalisch unglaublich wandlungsfähig, beherrscht sämtliche Dialekte und hat ein enorm musikalisches Repertoire, seine zahlreichen selbst geschriebenen und komponierten Lieder wie zum Beispiel “Justav komm mal rüber” im Berliner Dialekt war ein Ohrenschmaus. Seine Anspielungen auf das geringere Schmerzempfinden der Frau, während bei einem Schnupfen die gesamte Männlichkeit aus den Fugen gerät. Mit dem Wiesenhit “10 Meter geh’n mei is des Schön” endete ein über 2 Stunden lang ansprechendes, kurzweiliges Programm vor einem begeisterten, dankbarem Publikum.
Raimund Zenkert, als Leiter der Theatergruppe, bedankte sich bei Chris Boettcher, der bereits zum dritten Mal in Laudenbach war, mit einem Weinpräsent für diesen unvergesslichen Abend.
Quelle: Hubert Muhler