Seit mehr als 15 Jahren ist die Natur- und Landschaftspflegegruppe Laudenbach aktiv, wenn es um den nachhaltigen Pflegeeinsatz auf den Laudenbacher Magerweideflächen geht. Der Einsatz über diesen Winter war ein wirklicher Knochenjob, da durch den vielen Regen im Sommer 2021 die Vegetation auf den zu pflegenden Flächen fast explodiert ist. Mehr als dreimal soviel Gras, Hartriegel und anderes Gehölz waren im Aufwuchs. Mit Motorsense und Balkenmäher wurden die Flächen gemäht, mit Rechen und Gabeln das gesamte Mähgut abgeräumt und auf Haufen zum Abtransport gelagert. Eine harte Kernmannschaft um Alois Gromes und Peter Mühleck arbeiten in dem steilen und sehr unebenen Gelände mit viel Engagement, um so die typische Pflanzen- und Tiergemeinschaft der Magerweiden zu erhalten. Ca. 4,5 ha der gemeindeeigenen Flächen werden in rund 400 Stunden Arbeitseinsatz jährlich gepflegt.

Nachhaltiger Pflegeeinsatz der Natur- und Landschaftspflegegruppe am Ackerberg in Laudenbach. Bild: Rosa Mayser

Ein besonderer Aspekt ist jedoch auch die Beobachtung der gesamten Flora und Faune auf den Flächen von Ackerberg, Hohenberg, Kürbisecken und Ghäuberg. Peter Mühleck, als ausgewiesener Fachmann und Kenner der Materie, kartiert und dokumentiert über das gesamte Jahr hinweg die Besonderheiten, Raritäten und die magerweidentypische Tier- und Pflanzenwelt. So konnte er bei den Pflanzen 355 Arten, fast 100 Arten von Pilzen, 68 Arten von Vögeln, fast 150 Schmetterlingsarten, sowie eine Vielzahl an Heuschrecken, Spinnen, Wanzen und Käfern erfassen. Viele Pflanzen- und Tierarten stehen auf der Roten Liste. Ein beeindruckender Bestand an alten Wacholder-Sträuchern und knorrigen alten Bäumen und Kiefern runden das Bild dieser einzigartigen Kulturlandschaftsfläche, insbesondere am Ackerberg, ab.

Blick auf den beeindruckenden Bestand an alten Wacholdersträuchern und knorrigen alten Bäumen und Kiefern rundet das Bild dieser einzigartigen Kulturlandschaftsfläche am Ackerberg ab.

Um Interessierten die Natur zu vermitteln, werden jährlich verschiedene öffentliche Führungen sowie Führungen für Gruppen zu verschiedenen Themen wie Pflanzenwelt allgemein, Küchenschellen oder Vogelstimmen angeboten. Der Besuch der Flächen sollte jedoch mit Vorsicht und Sorgfalt, Schritt für Schritt, durchgeführt werden, um die Flora und Fauna in diesem einzigartigen Biotop zu schützen. Wer diese Flächen einmal im Frühjahr, Sommer, Herbst oder Winter besucht hat, weiß diesen außergewöhnlichen Arbeitseinsatz der Natur- und Landschaftspflegegruppe Laudenbach zu schätzen.

So weit das Auge reicht: Helmknabenkraut.

Quelle und Bilder: Paul Mayser