Zwar waren die Organisatoren der ersten „Laudenbacher Keller-Kul-Tour“ vorsichtig optimistisch, doch im Nachhinein kann festgestellt werden: dieses erstmalige abendliche Event in acht historischen Gewölbekellern und drum herum in den Gassen von Laudenbach, wurde zu einem echten Kracher für Veranstalter und Gäste gleichermaßen. Das gut ausgewählte Motto „Laudenbacher Keller-Kul-Tour“ versprach wohl einiges. Doch was sich dann abends in Laudenbachs Untergrund tat, war Unterhaltung, Kultur und Genuss in Bundesliga-Qualität, wollte man das Angebot in der Fußballersprache bewerten. Einen kleinen Touch internationales Flair brachte die in Argentinien und Deutschland aufgewachsene gebürtige Brasilianerin Isadora Silveira mit. Denn die in Madrid wohnende Tochter der Besitzerin des Schlosskellers, beherrscht neben ihrer Muttersprache auch den sächsischen Dialekt perfekt. Für diesen Abend jetete die Sängerin eigens ins beschauliche Laudenbach, um mit ihrer herrlichen Stimme die Zuhörer zu bezaubern. Die hohe Kunst der Schauspielerei und des Gesangs erlebten die Zuhörer mit der bekannten Sopranistin Angela Leupold, die zusammen mit dem Pianisten Ernst Preininger unter dem Titel „Kurzweil mit Kurt Weil“ eine musikalische Kurzrevue mit Liedern der 20er bis 40er Jahre im Theaterkeller darbot. Aber auch in den anderen Kellern und davor war reges Treiben, Zusehen, Zuhören und Genießen angesagt. Die Laudenbacher A-Capella Gruppe „SingTonic´s“ waren an diesem Abend in verschiedenen Gewölbekellern zu Gast, im Knauperkeller sorgten die „Picky Souls“ für rockigen Sound und gleich daneben im Geschichtenkeller hatte Geschichtenerzählerin Jutta Gromes viele aufmerksame Zuhörer. Im Julius-Echter-Keller begeisterten Kurt Klawitter und seine Mostpiloten die Zuhörer. Die Hohenloher Kultband aus dem Raum Crailsheim spielte eigene Songs aber auch internationale Hits auf hohenlohisch, frech, witzig und frisch aufgepeppt. Im Weingassenkeller zog Zauberer „Horlin“ die großen und kleinen Gäste mit magischen Künsten in seinen Bann, im Freihofkeller versetzte Bärbel Buß mit ihrer Harfe die Zuhörer in musikalische Träumereien, während der vom Ortschaftsrat bewirtschaftete Herkelsturm nicht nur Anlaufstation für Secco-Liebhaber war, sondern auch eine Ausstellung mit historschen Bildern beherbergte. Und wer ganz ausführlich und hautnah etwas von Laudenbachs Historie und seinen Gewölbekellern erfahren wollte, der heftete sich an die Fersen des Nachtwächters, der den ganzen Abend mit wissensdurstigem Anhang seine Runden durch den Ort drehte. Am Auftakt der Veranstaltung am Marktplatz präsentierte im Laden Lanig die Künstlerin Angelika Michel einige Werke ihres kreativen Wirkens. Dort neben der Krone eröffneten Ortsvorsteher Martin Rüttler und Bürgermeister Klaus Kornberger dieses erstmalige und tolle Event, das mit Sicherheit nicht einmalig bleiben wird, deutet man die Aussagen der Gäste und der Veranstalter richtig. Der Ortsvorsteher hob vor allem das Engagement der Zukunftswerkstatt Laudenbach hervor, mit ihrem nimmermüden Motor Paul Mayser, deren Idee mit der „Laudenbacher Keller-Kul-Tour“ nun umgesetzt wurde, nach vielen Wochen intensiver Vorbereitungen. Doch alle Liebesmüh wär wohl vergebens gewesen, so Martin Rüttler, hätten die Besitzer der verschiedenen Gewölbekeller nicht so wunderbar mitgezogen. Denn die Keller, die zum Teil einige hundert Jahre alt sind und jeder seine ganz besondere Geschichte hat, mussten oftmals nicht nur entrümpelt werden. Es galt auch mit nicht unerheblichem zeitlichen und finanziellem Aufwand die Keller für die Gäste benutzbar zu machen, man denke nur an die strengen gesetzlichen Vorgaben im Bereich Gastronomie. Dies sah auch Bürgemeister Klaus Kornberger in seinen Grußworten so. An diesem Abend könne man so manches Neue und Unbekannte entdecken und Laudenbacher Lebensfreue in Reinkultur erleben. Der Abend werde Jung und Alt zusammenbringen, um einen herrlichen unbeschwerten Abend miteinander genießen zu können. Ein herzliches Dankeschön ging an die unzähligen Helfer, die dieses wunderbare Laudenbacher Event erst möglich machten. Auch die neue Markelsheimer Weinkönigin Ann-Kathrin lies es sich nicht nehmen, bei der Premiere der „Laudenbacher Keller-Kul-Tour“ dabei zu sein. Sie habe ein Zitat des Schweizer Schriftstellers Gottfried Keller mitgebracht, das sehr gut zu Laudenbach und der Veranstaltung passe. „Wer einen Gedanken sät, erntet morgen die Tat, übermorgen die Gewohnheit und letztlich den Charakter. Drum muss er bedenken, was er heute sät und muss wissen, dass ihm sein Schicksal in die Hand gegeben ist: heute“. Denn der Gedanke und die Idee der „Keller-Kul-Tour“, den die Zukunftswerkstatt Laudenbach vor Wochen und Monaten gesät, gegossen und gehegt hat, wuchs so zur Tat, die man nun an diesem Abend genießen darf. Dazu beglückwünschte sie das Organisationsteam sehr herzlich und wünsche Gästen wie Veranstalter einen unterhaltsamen, erlebnisreichen und entspannten Abend in Laudenbach.

Text und Bilder: B. Hellstern