Gut besucht war am Samstag die Laudenbacher Zehntscheune bei sommerlichen Temperaturen, als die Tischtennis-Freunde Laudenbach ihr 50jähriges Vereinsjubiläum feiern konnten.
Gleich zu Beginn der Veranstaltung konnten sich die Anwesenden ein Bild über die Aktivitäten der TTF machen. Eine von Paul Gölz erstellte Präsentation wurde von Nikolai Metzger am Klavier musikalisch untermalt.
Anschließend begrüßte der 1. Vorsitzende Jörg Hever die anwesenden Ehrengäste – den Bürgermeister der Stadt Weikersheim Klaus Kornberger, die stv. Ortsvorsteherin von Laudenbach Regina Hever, den Bezirksfachwart Gerhard Rehmann, den Sportkreisvorsitzenden Volker Silberzahn, den Sportkreisvorsitzenden der Jugend Reinhold Balbach, den stv. Jugendbezirksvorsitzenden Christian Gundel sowie die TTF-Ehrenmitglieder: Klaus Arndt, Waldemar Link, Ewald Rein, Albert und Josef Zenkert. Ein besonderer Gruß galt dem TTF-Ehrenvorsitzenden Johannes Scherrer.
Hever bedankte sich bei den Personen, ohne die der Spielbetrieb nicht so reibungslos ablaufen kann: Jürgen Sackmann, Albert Wolfert, Paul und Elisabeth Heer – sowie den Wirtsleuten Alfred und Moni Mayser.
Unterstützung erhielt man bei der Planung dieser Veranstaltung auch durch die anderen Vereine, z.B. den TSV Laudenbach (Harald Götz, Josef Vorholzer) und den MGV Laudenbach (Michael Oechsner). Ein Dank galt auch der Schützengilde Laudenbach, die an diesem Abend die Bewirtung übernahm – und allen Helfern, die diesen Abend zu einer tollen Veranstaltung machten. Die festliche Ausschmückung der Zehntscheune übernahmen Karin Wolfert und Petra Silberzahn.
Nach dem Totengedenken übernahm die TTF-Jugend die weitere Moderation des Abends. Svea Teubert und Jana Enkler konnten den ersten Programmpunkt ansagen.
Mit einer musikalischen Darbietung der Musikkapelle Laudenbach / Weikersheim startete man in das umfangreiche Abendprogramm.
Die beiden jugendlichen Moderatoren Lukas Oswald und Florian Zenkert sagten dann den ersten Redner des Abends an – den Weikersheimer Bürgermeister Klaus Kornberger.
Bürgermeister Kornberger dankte in seinen Ausführungen allen, die im sportlichen und auch im nicht-sportlichen Bereich bei den TTF wirken. Die TTF Laudenbach sind nicht nur Freunde – sondern richtige Kameraden – und dies sei gut für Laudenbach. Ferner wurde die über 30jährige Amtszeit von Johannes Scherrer als 1. Vorsitzender der TTF besonders erwähnt. Bemerkenswert sei auch die Entwicklung im Jugendbereich. Im nichtsportlichen Bereich fand die Mitwirkung beim alljährlichen Faschingsumzug noch Erwähnung des Bürgermeisters .
Den nächsten Programmpunkt, eine sportliche Darbietung, sagten die jugendlichen Lukas und Florian an.
Die Rope Skipping-Gruppe des TSV Laudenbach zeigte unter der Leitung von Leonie und Greta Wirth eine tolle Vorführung.
Die Grußworte der Ortschaft und des Ortschaftsrates von Laudenbach überbrachte die stv. Ortsvorsteherin Regina Hever stellvertretend für den verhinderten Ortsvorsteher Martin Rüttler. In ihren Ausführungen erwähnte Hever, dass – Tischtennisfreunde Laudenbach – das heißt „FREUNDE“ – nicht ebenso einfach Vereinsmitglieder, sondern man bringt sich ein, man gestaltet gemeinsam, man veranstaltet zusammen, man feiert zusammen, man gewinnt gemeinsam – oder man verliert auch mal gemeinsam – was dann bei der „Moni“ nochmal nachbesprochen wird.
Aber auch die Unterstützung der TTF beim Faschingsumzug fand Erwähnung. Im Jubiläumsjahr stellten die TTF neben einem Wagen auch noch eine „Bewirtungsmannschaft“ in der Zehntscheune und ein Kaffee- und Kuchenteam im Vereinsraum der ehemaligen Grundschule.
Mit dem Zitat von Johann Wolfgang von Goethe, der die Tischtennis-Freunde Laudenbach damals schon gut beschrieb:
Wie fruchtbar ist der kleinste Kreis, wenn man ihn wohl zu pflegen weiß.
und den guten Wünschen für die Zukunft beendete Regina Hever ihre Ausführungen.
Die beiden Jugendlichen Jana und Svea leiteten zum nächsten Programmpunkt über.
Harald Götz, der 1. Vorsitzende des TSV Laudenbach überbrachte die Glückwünsche der Laudenbacher Vereine. „3 Dinge fallen mir zum TTF ein“ – so Götz.
1. Der ehemalige Laudenbacher Schulleiter Johannes Scherrer, der viele Schüler und Jugendliche zum Tischtennis-Spielen animierte und dadurch maßgeblich für die errungenen Erfolge verantwortlich war.
2. „Hexen“ – die Tischtennis-Freunde pflegen mit ihren „Hexen-Auftritten“ für eine jahrzehntelange Tradition sowie die Unterstützung beim Ausschank in der Zehntscheune und
3. Ältere, aktive Spieler – sind doch schon 7 von 11 Spielern über 50 Jahre alt. Bemerkenswert so Götz ist auch die Unterstützung der Laudenbacher Vereine untereinander. So sind heute die Musikkapelle, der MGV, der TSV und die Schützengilde hier, um die TTF bei ihrem Fest zu unterstützen.
Zusammen mit dem 1. Vorsitzenden des Männergesangverein Laudenbach, Michael Oechnser übergab Harald Götz eine von Hubert Muhler liebevoll gestaltete Urkunde.
Jörg Hever bedankte sich für die Glückwünsche und die Präsente.
Nun war der Männergesangverein Laudenbach unter der musikalischen Leitung von Nikolai Metzger mit einem tollen Liedervortrag an der Reihe.
Jana und Svea konnten dann als nächsten Redner den aus Laudenbach stammenden Sportkreisvorsitzenden, Volker Silberzahn ankündigen.
Am Anfang seiner Ausführungen überbrachte Silberzahn die Grüße und Glückwünsche des Württembergischen Landessportbundes und des Sportkreises. „Freunde ist hier Programm“ so Silberzahn. Er erwähnte weltpolitische Ereignisse aber auch sportliche Höhepunkte des Jahres 1969, wie den Titel eines Doppelweltmeisters im Tischtennis Eberhard Schöler.
Auch „Kontinuität ist bei den TTF“ angesagt – in ihrer 50jährigen Geschichte gab es bis heute lediglich 6 Vorsitzende – davon leitete Johannes Scherrer seine TTF sagenhafte 31 Jahre.
Silberzahn teilte mit, dass ein jährliches Highlight die Hauptversammlung bei den TTF ist – die „Hauptversammlung ist legendär“ – Silberzahn merkt sich diesen Termin für seinen Besuch bei den TTF immer vor.
Am Ende seines Berichtes wünschte er dem Verein noch alles Gute, Glück und Gesundheit.
Verdienstvolle Vereinsmitarbeiter zeichnete der Sportkreisvorsitzende gerne aus. Mit der Ehrennadel des Württembergischen Landessportbundes in Gold wurden Gerhard Wolfert und Paul Stumpp für ihre langjährige ehrenamtliche Tätigkeit bei den TTF ausgezeichnet.
Auch der Chef des Tischtennis-Bezirks Hohenlohe, Gerhard Rehmann bedankte sich für die Einladung nach Laudenbach mit den Worten „ich bin gerne gekommen“. Rehmann überbrachte die Grüße und Glückwünsche des Tischtennis-Verbandes Württemberg-Hohenzollern sowie des Bezirks Hohenlohe.
In Kürze berichtete Rehmann über den Verbandstag, an dem die Fusion des TTVWH mit dem Südbadischen Tischtennis-Verband beschlossen wurde. Er sagte Danke an die aktiven Spieler und alle im Vereinsleben aktiv Mithelfenden. Rehmann freute sich auch, dass so viele örtliche Vereine an diesem Abend mitwirkten.
Einen Seitenhieb in Richtung des TSV-Vorsitzenden Harald Götz, der festgestellt hatte, dass viele TT-Spieler der Tischtennis-Freunde Laudenbach über 50 Jahre alt sind konterte Rehmann klassisch, als er feststellte, dass die Mitglieder des MGV im Altersdurchschnitt auch nicht jünger sind.
Im Namen des TTVWH ehrte Rehmann die beiden aktiven Spieler Paul Stumpp mit der Ehrennadel in Gold für 40 Jahre aktives Spielen und Johannes Scherrer mit der Ehrennadel in Gold mit Kranz für 50jähriges aktives Spielen auszeichnen.
Bei den vereinsinternen Ehrungen konnten zahlreiche Mitglieder durch den TTF-Vorsitzenden Jörg Hever für ihre langjährige Treue bzw. für langjährige ehrenamtliche Tätigkeit auszeichnen: Ehrennadel in Gold: Gertrud Wehr, Hans-Georg Pontow, Michael Konrad, Stefan Gölz – Ehrennadel in Silber: Andrea Büttner, Bernhard Striffler, Ralf Striffler und Joachim Scherrer.
Diesen vielen Ehrungen folgte dann eine musikalische Auffrischung durch den Männergesangverein.
Und dann trat der Mann an das Mikrofon, dem man alles zu verdanken hatte – Johannes Scherrer. Der Ehrenvorsitzende blickte auf 50 Jahre TTF zurück. Anfangs berichtete er über die Entstehung des Tischtennis-Sports und ging dann näher auf die Geschichte der Tischennis-Freunde Laudenbach ein.
Im April des Jahres 1968 wurde ein damals noch junger Lehrer an der hiesigen Schule eingestellt. Die Sportart, die er betrieb, war Tischtennis. In Pausengesprächen stellte sich bald heraus, dass seine damaligen Kollegen Josef Maier und Rolf Göbel Hobbytischtennisspieler waren. Eines Tages standen die beiden Kollegen vor seiner Haustür, um ihn zum Tischtennisspielen abzuholen. Sie hatten herausgefunden, dass im ehemaligen Präses-Mohn-Heim, das sich im heutigen Gasthof “Traube” befand, noch eine alte Tischtennisplatte stand. Zwei Schüler mit einem Handwagen wurden für ein kleines Entgelt verpflichtet, die Platte vom Präses-Mohn-Heim zur Schule zu bringen. Dort schafften wir diese in die Aula und los ging`s mit den ersten Spielen. Es dauerte nicht lange, bis es sich herumsprach, dass sich da oben etwas tut. Neugierige trafen ein und fragten, ob sie mitspielen dürften. Schon bald reichte die eine Platte nicht mehr aus. Eine zweite aus Privatbesitz wurde angeschafft. Ende des Jahres 1968 wurde dann auch der Antrag auf Aufnahme als Tischtennisabteilung in den TSV Laudenbach gestellt. Dieser Bitte wurde entsprochen.
Seit 1969 wird in Laudenbach Tischtennis als Wettkampfsport betrieben. Da wir nach einer gewissen Vorbereitungszeit an der Verbandsrunde teilnehmen wollten, wurde das Training für Herren und Jugend ausgeweitet. In Freundschaftsspielen gewöhnten wir uns an den Mannschaftswettkampf der kommenden Verbandsrunden.
Außer Laudenbach hatten 1969 im Altkreis Mergentheim noch Elpersheim, Markelsheim und Bad Mergentheim Tischtennisvereine bzw. Tischtennisabteilungen. Später kamen dann noch Niederstetten, Creglingen, Igersheim und die Vereine aus den Nachbarkreisen Schrozberg und Bieberehren hinzu. Zu all diesen hatten und haben wir auch heute gute Beziehungen im Erwachsenen- und Jugendbereich.
1970 fand das 1. Ortsturnier im Hirschensaal statt. Wer kennt noch die Freizeitsportler von damals? Rosenberger, Zeitler, Stitz, Pfitzner, Edgar Käppler, Stuka, Josef Öchsner, Otto Mühleck, Lorenz Tagscherer und Adolf Mayser. Der Bürgermeister Stitz und der Schreinermeister Mühleck standen damals im Endspiel. Der Schreinermeister verließ als Sieger den Tisch.
Scherer setzte seine Ausführungen mit den Worten fort: „Ich glaube nicht, dass ich übertreibe, wenn ich behaupte, Laudenbach hat in den vergangenen 50 Jahren dem Tischtennissport im Altkreis Mergentheim starke Impulse gegeben, vor allem in der Jugend und Schülerarbeit“
So wurden in den zurückliegenden 50 Jahren von Jugendübungsleitern und Jugendmannschaftsbetreuern etwa 24 000 Stunden ehrenamtliche Tätigkeit geleistet. Rechnet man diese Zeit in 8-Stunden-Tage um, so sind dies 3000 Tage, mehr als 8 Jahre.
Die Erfolge unserer Jugendarbeit blieben nicht aus. Seit Bestehen errang der Verein, zuerst als Abteilung des TSV, ab 1975 dann als selbstständiger Verein “Tischtennis-Freunde Laudenbach” (TTF) .
– 33 Mannschaftsmeisterschaften
– 13 Einzelkreismeisterschaften
– 14 Doppelkreismeisterschaften
– 7 Einzelbezirksmeisterschaften und
– 8 Doppelbezirksmeisterschaften
Für ihre hervorragende Jugendarbeit und als aktiver Verein wurden die Tischtennis-Freunde des öfteren geehrt.
1994 spielte unsere 1. Mädchenmannschaft in der höchsten Klasse in der Verbandsliga. Wir waren sehr stolz auf die Leistung der Mädchen und ihrer Betreuer (Andrea Hofmann, Kerstin Wildermuth, Rita Schäfer, Christina Denninger und Betreuer Paul Gölz und Paul Stumpp). Sie schafften den Klassenerhalt.
“Siegen wollen, aber auch verlieren können” ist bei den TTF immer oberster Grundsatz gewesen – das gilt bis heute.
Um Kameradschaft und Zusammenhalt vor allem auch mit unseren passiven Mitgliedern zu erhalten und zu stärken organisierten wir Wanderungen, Bergtouren, Radausfahrten, Ausflüge, Zeltlager, Sport- und Spielnächte, Nikolausfeiern, Federweißer und Zwiebelkuchen, Bier-, Wein-, Sektproben und andere gesellige Veranstaltungen (Sommernachtsfeste, Jubiläumsfeiern).
Eine große Leistung wird von unserem Verein beim jährlich stattfindenden Faschingsumzug abverlangt.
Scherrer wies auch noch darauf hin, dass bei den TTF noch die alten Werte: Zusammenhalt, Kameradschaft und gesunder sportlicher Ehrgeiz gelten. Diese Werte haben in den 50 Jahren das Wesen des Vereins bestimmt.
Mit einem Gedicht des „Supersportlers“ und den besten Wünschen für die Zukunft beendete der Ehrenvorsitzende Johannes Scherrer seinen eindrucksvollen Vortrag.
Alle Anwesenden hatten die Möglichkeit an einem „Schätz-Gewinnspiel“ teilzunehmen. Die Anzahl von Tischtennis-Bällen an einem Kranz befestigt, musste erraten werden. Gewinner eines Gutscheins waren Walter Gölz, Josef Vorholzer, Wolfgang Silberzahn und Arno Krämer.
Den Schlusspunkt unter eine äußerst harmonisch verlaufende Geburtstagsfeier setzte dann wieder der 1. Vorsitzende Jörg Hever, der sich bei allen Mitwirkenden und dem „Orga-Team“ für die Arbeit bedankte. Nach dem offiziellen Teil unterhielt die Musikkapelle Laudenbach / Weikersheim noch die Anwesenden mit einer musikalischen Darbietung.
Weitere Fotos des Festabends finden Sie auf der Homepage der Tischtennis-Freunde Laudenbach – www.tischtennis-freunde.jimdo.com.

Ehrung durch den Sportkreisvorsitzenden Volker Silberzahn (links): Gold des Württembergischen Landessportbundes für Paul Stumpp und Gerhard Wolfert (rechts).

Übergabe der Urkunde der Laudenbacher-Vereine (vlnr.: 2. Vorsitzender Gerhard Wolfert, 1. Vorsitzender Jörg Hever, Michael Oechsner (1. Vorsitzender MGV) und Harald Götz (1. Vorsitzender TSV).
Quelle und Fotos: Paul Gölz