Endlich sind die Weiber fort perfekt inszeniert! TSV Familie von der Premiere überwältigt.
Laudenbach: Auch in der 29. Saison hat das Laientheater in der Zehntscheune in Laudenbach nichts von seiner individuellen Art und Weise verloren.
Mit zwei Stunden bester Unterhaltung in lockerer Atmosphäre ist es den Akteuren vorzüglich gelungen dieses Lustspiel in drei Akten von der Autorin Marianne Santl in die Tat umzusetzten. Ein köstlich, humorvolles Theater mit faszinierender Situationskomik, das von den Mitwirkenden mit einer gewissen Anspannung und dem prickelnden Premierefieber aufgeführt wurde. Die Theatergruppe mit ihren zum Teil langjährigen, erfahrenen Akteuren, gespickt mit drei herzerfrischenden Jugendlichen, präsentierte in der fast drei Jahrzehnte langen Theatertradition wieder ein Stück in Laudenbacher Mundart.
Die sensationell ausgefeilte Story des Dreiakters, die Spielfreude aller Beteiligten, waren die besten Voraussetzungen für eine gelungene Premiere, bei der traditionellen TSV- Jahresfeier, in der voll besetzten Zehntscheune am Samstag in Laudenbach.
Dieses Stück in drei Akten, spielt sich im Wohnzimmer der alt eingesessenen Handwerkerfamilie Hölzlmeier ab. Das Bühnenbild relativ konservativ zurückhaltend, lässt die Handlung des Stücks und die Akteure eindeutig im Vordergrund stehen.
Der Inhalt dieses Lustspiels zeigt, was alles für Probleme auftreten können, wenn ein gut geplanter Wochenendausflug des örtlichen Frauenbundes auf dem Programm steht.
Die moralbewusste und sehr auf den guten Ruf achtende Frau des Schreinermeisters kennt ihre Pappenheimer vom örtlichen Gewerbe und will nichts dem Zufall überlassen. Deshalb hat sie verschiedene Überwachungsorgane installiert, um den lebenslustigen Gatten und ihren pubertierenden Sprössling auf dem Weg der Tugend zu halten. Auch für die Verköstigung dieser Tage hat die pflichtbewusste Hausfrau und Mama vorgesorgt.
Selbst der Ortspfarrer und seine Haushälterin erhoffen sich von diesem Wochenende, dass der Schreinermeister die längst überfälligen Instandsetzungsarbeiten, ohne weibliche Dominanz, in aller Ruhe in der Kirche erledigen kann. Aber die zurückgelassenen lebenslustigen Strohwitwer schmieden an diesem sturmfreien Wochenende andere Pläne. Die sie aber ohne den schlitzohrigen, angehenden Betriebsnachfolger und verliebten Junior nicht realisieren können. Der clevere Sprössling hat für jede noch so schwierige Situation, wenn auch recht kostspielig, die passende Lösung, um seinen Traum, eine eigene Honda zu verwirklichen. Doch einige Pannen beim geplanten Musicalbesuch brachten alle Vorhaben durcheinander. Es herrschte großes Chaos in der gesamten Gemeinde, welches sich aber zum Glück für alle Beteiligten in Wohlgefallen auflöste.
Die Rollenverteilung war ziemlich ausgeglichen und sehr gut auf die jeweiligen Charakteren abgestimmt.
Die Mitwirkenden, mit ihren zum Teil glänzend aufgelegten Mimen, ließen echte Spielfreude erkennen. Allen voran die moralbewusste Pfarrhaushälterin Annegret Hein, die ihre Rolle schauspielerisch professionell in die Tat umsetzte und stets ein wachsames Auge auf ihren Bruder, den Ortspfarrer hatte, der den weltlichen Versuchungen all zu oft verfallen war. Dieser Geistliche wurde von Hans Tierhold würdevoll verkörpert. Als Schreinermeister Bert Hölzlmeier, zusammen mit seiner Frau Renate, waren zwei Urgesteine der Theatergruppe, Nikolai Metzger und Rosa Mayser, gewohnt souverän, mit tragenden Rollen im Einsatz. Deren Sohn Simon wurde vom Nachwuchstalent schlitzohrig und sehr liebevoll von Matthias Sambeth verkörpert. An seiner Seite stand ihm die charmante Freundin Eva, obwohl sie standesgemäß nicht ins familiäre Schema passte, welche herzerfrischend von Larissa Vorholzer dargestellt wurde.
Die sorgevoll und pflichtbewusste Tante Rita wurde von der langjährig, erfahrenen Veronika Leifeling dargestellt. Bäckermeister Karl Brezl und Freund des Schreiners wurde vom lebenslustigen Marco Feidel gespielt. Sehr ausdrucksstark und leidenschaftlich konnte als Mesner Jürgen Muhler überzeugen. An seiner Seite die etwas naive, aber sehr dominante Frau Irmi, die von Christina Mayser verkörpert wurde. Als Fußballfan und Sportfreund von Simon war Jürgen Mangold im Einsatz.
Mit dem Beifall im Rücken und mehrfach kräftigen Szenenapplaus wurden die Akteure immer selbstsicherer. Es war erstaunlich, mit welcher Souveränität sie die Bühne beherrschten. Den langjährig erfahrenen Laienschauspielern merkte man direkt an, mit welcher Lust und Leidenschaft sie das Geschehen beherrschten. Lang anhaltender tosender Beifall der Besucher war der Ausdruck von Dank und Anerkennung für die gezeigte Aufführung.
Als Souffleuse war Katrin Wirth, für Ton und Musik Jochen Wirth verantwortlich.
Regisseur Raimund Zenkert und sein bewährtes Team haben sicherlich erneut sehr viel Zeit und Mühe aufgebracht, ihrer TSV Familie ein unterhaltsames, abendfüllendes Laientheater zu präsentieren. Dies ist ihnen mit diesem Stück auf eindrucksvolle Art und Weise gelungen.
Die weiteren Aufführungen sind am Sonntag, den 28.12. um 16:00 Uhr. Ab 15:00 Uhr wird Kaffee und Kuchen angeboten. Am Samstag den 3. und Montag, den 5. Januar, jeweils um 20°° Uhr in der Zehntscheune in Laudenbach. Karten für diese Veranstaltungen können in der Volksbank Vorbach-Tauber in Laudenbach Tel. 07934 / 7037 oder am Eintritt erworben werden. Saalöffnung jeweils eine Stunde früher.
Weitere Informationen unter www.theatergruppe0815.de
Quelle: TSV Laudenbach